Schwarze Magie

Vorwort

Unter schwarzer Magie verstehen die meisten Leute Dämonenbeschwörung, Schadenszauber, Puppenmagie die einen zur willenlosen Marionette macht oder dergleichen mehr beängstigendere Vorstellungen.
Nun, schwarzmagische Praktiken befassen sich durchaus mit derlei Dingen, und wahrscheinlich noch vielmehr als uns bewusst ist.
Über die Praktizierenden dieser schwarzen Künste weiß man recht wenig, was diesen Menschen sehr recht ist. Wahrscheinlich ist die Angst vor ihnen schon Eine ihrer größten Waffen.
Es gibt zwar einiges an Material bzw. Anleitungen zum praktizieren der schwarzen Magie, aber eine analysierende Schrift zur Einordnung verschiedener Praktiken ist wahrscheinlich nur Eingeweihten zugänglich.


Grunddifferenzierung

Die Magie an sich ist farblos.
Die namentlich schwarze Magie ist keine parallele Strömung (zumindest lässt sie sich nicht so einfach in eine Schublade packen), sondern eine Kanalisierung derselben Energie, die auch der „normale“ Magieanwender benutzt. Lediglich Ursache und Wirkung sind unterschiedlich. Und genau dieser Unterschied macht die schwarze Magie zu dem was sie ist.
Wenn man sich vor Augen führt, was die schwarze Magie für Bereiche umfasst, so lässt dies auch Rückschlüsse auf den Magieanwender zu. Damit sage ich nicht, das Magieanwender anderer „Gesinnungen“ nicht auch zu schwarzer Magie greifen könnten. Tatsächlich besteht darin eine der größten Prüfungen eines Magieanwenders, seine und besonders diese Kräfte NICHT anzuwenden.

In der kathegorisierten Magie gibt es wahrscheinlich hunderte von Strömungen, wie Magie betrieben werden kann. Für jede davon, gibt es positive, wie negative, Anwendungsmöglichkeiten. Positiv und Negativ sind dabei nicht mit schwarz und weiß gleichzusetzen.
Positiv, beschreibt einen unterstützenden, additiven, abschirmenden und heilsamen Prozeß.
Negativ, steht für einen destruktiven Prozeß wie Loslassen, Fortschicken, Bannung und Verflüchtigung.

Jegliche Magietradition, ob weiße oder schwarze Magie enthält beide dieser Formen der Magieanwendung. Wie zwei Seiten einer Münze.

Deshalb kann man einen Bokor (schwarzmagischer Voodoopriester) ebenso um einen Heilzauber bitten, wie einen Weißmagier um ein Trennritual. 


Was ist schwarze Magie?

Schwarze Magie und Satanismus hängen nicht zwingend zusammen. Ebenso muss man nicht an Dämonen glauben um schwarze Magie zu praktizieren.

In der Magie gibt es die drei Unterscheidungen praktische, imaginative und hohe Magie. Diese drei Unterscheidungen grenzen sich durch die verwendeten Bestandteile der magischen Komponenten von einander ab.
In der schwarzen Magie ist das nicht anders.
 

Die praktische Magie:

Die unterste, nicht immer die schlechteste Form ist die der praktische Magie, der Volksmagie oder der niederen Magie. Sie beinhaltet die Grundübungen Wahrsagen, Analogie- und Sympathiezauber, Schutz- und Bannrituale und viele andere Fähigkeiten.
Doch in der Einfachheit liegt auch die größte Gefahr: Das unreflektierte Ausführen von „Rezepten“ fördert den Aberglauben und kann sogar gefährlich für den unbedarften Anwender werden.

In der schwarzen Magie läuft diese Experimentierphase genauso ab. Dazu gehören manipulative Zauber die auf Körper und Geist wirken, und theoretisch schon die Beschwörung von Wesenheiten, ob dunkel oder nicht.
 

Die imaginative Magie:

Die nächste Stufe ist die imaginative Magie, bei der die praktischen Übungen weniger mit materiellen Hilfsmitteln als im Geist durchgeführt werden. Viele schamanische Techniken haben hier ihren Ursprung – Trancen, Visualisierung und auch die Beschäftigung mit Träumen gehören dazu und das Wünschen und Wollen. Auch hier gibt es alle Schattierungen von Weiß bis Schwarz und die entsprechenden positiven und negativen Auswirkungen.

Die imaginative schwarze Magie, befaßt sich in dieser Stufe mit Verwünschung, Verfluchung, Schadensmagie und deren „Einpflanzung“ in das Lebensnetz (äquivalent mit Gesamtgefüge zu verstehen), dass eine Wechselwirkung zwischen Lebensnetz und den magischen Strömungen zur Folge hat.
 

Die hohe Magie:

Die hohe Magie verzichtet fast vollständig auf Materielles und ist ein rein geistiger Akt. In ihr verbergen sich die wahren Mysterien, und je nachdem, wie man sich ihnen nähert, führen sie zur Erleuchtung oder zum Wahnsinn.

Die hohe schwarze Magie umfasst das direkte Manipulieren von Magie und Leben, in der Hinsicht alles umgestalten, verändern und pervertieren zu können. Man löst quasi eine direkte Echowirkung durch die Manipulation in der Lebensstruktur aus.
 


Wie wirkt die schwarze Magie?

Ich zähle nun sechs Kategorien auf, die veranschaulichen welcher Wege sich die schwarze Magie bedient.
Es ist durchaus möglich, dass es noch mehr gibt, aber dies hier soll auch nur einen Einblick gewähren.
 

Die Verwünschung:

Die Verwünschung ist sehr wörtlich zu nehmen. Der Schwarzmagier projiziert eine Wunschvorstellung auf eine bestimmte Person. Durch Gefühle wie Wut, Hass aber auch Angst wird diese Wunschvorstellung in die magischen Ströme eingefügt. Dies löst, wie bei einer Dominokette ähnlich, negative Ereignisse um die Person herum aus, bis diese selbst zu Schaden kommt. Sobald der „Schadenswunsch“ erfüllt ist, verpufft meist die Verwünschung in den magischen Strömen, sollte nicht eine weitere Projektion des Schwarzmagiers folgen.
 

Der Fluch:

Der Fluch ist ein eindimensionaler Schadenszauber. Das heißt ohne höhere Breiten- und Tiefenwirkung, zumindest im Allgemeinen.
Der Fluch ist wie eine Vergiftung, die langsam und schleichend ihre Wirkung entfaltet. Entweder heftet sich der Fluch direkt an das Opfer und „zerstört“ es von innen heraus, indem er es in den Wahnsinn treibt, oder der Fluch verteilt sich im Umfeld des Opfers und wirkt dann bei Kontakt.
 

Der Schadenszauber:

Der Schadenszauber ist ein multidimensionaler Fluch, der in den unterschiedlichsten Stärkegraden vorkommt. Hierbei wird die Lebensstruktur der Umgebung des Opfers vergiftet. Wie bei einem Spinnennetz zieht sich der Zauber dann immer mehr um sein Opfer zusammen, bis dieses den Zauber schließlich direkt zu spüren bekommt. Der Schadenszauber wirkt auf Körper, Geist und Seele. Ein schleichender Prozess der am Ende zu Wahnsinn oder Tod führt.
 

Die Figuren-/Puppenmagie:

Hierbei wird die energetische Verbindung aller körpereigenen Bestandteile ausgenutzt. Über diese Verbindung kann der Schwarzmagier direkt sein Opfer beeinflussen und schädigen.
Eine Kontrolle im bewußten Sinne über das Opfer, ist eher nicht denkbar, da dafür die energetische Verbindung zu schwach ist.
Eine Beeinflussung des Unterbewußtseins, und der Träume, ist aber durchaus möglich.
 

Die (Dämonen-)Beschwörung:

Auch wenn die Beschwörung an sich nicht ausschließlich in die schwarze Magie gehört, so ist die Verwendung von Wesenheiten, bösen Geistern oder dämonischer Kräfte zum Schaden anderer, definitiv ein Teil der schwarzen Magie.
Hierbei tritt der Schwarzmagier als indirekter Schadensverursacher auf. Allerdings den Preis den er bezahlt, um sich dieser Mächte zu bedienen kann immens sein. Bei einem Schwarzmagier kann man von einem geistigen Verfall sprechen, der sich (ob bewusst oder unbewusst) immer abhängiger von Wesenheiten macht, wo unklar ist was deren Absichten und Ziele sind. Ob man in so einem Fall überhaupt noch von „Macht ausüben“ sprechen kann, oder ob derjenige nicht eher nur noch benutzt wird, ist wohl Ermessenssache.
Diese Mächte übernehmen dann die Schadensverursachung und sind mit der Wirkungsweise eines Schadenszaubers zu vergleichen
 

Die Gefühle:

Nun die Gefühle an sich werden eher als Transmitter, also Botschafter, verwendet. Schwarzmagische Fähigkeiten gekoppelt an starke Gefühle und den Wunsch nach Beeinflussung oder Veränderung können durchaus eine Verwünschung auslösen.
Die Ausnutzung von starken Gefühlen bei dem Opfer eines Schwarzmagiers, kann möglich sein, ist aber eher unwahrscheinlich.
Wenn es sich nicht gerade um einen Liebeszauber handelt, ist das Anzapfen der Gefühle eine zu umständliche Methode, und deshalb unwahrscheinlich.
Gefühle als Einfallstore, oder gar Kraftpotential der Schwarzmagier zu sehen, halte ich für verfehlt.
 

Konsequenzen der schwarzen Magie

Ich will hier nicht über Moral und Ethik referieren. Jeder sollte selbst wissen, auf welche Gebiete er sich einlässt.

Keiner soll jedoch glauben, dass irgendeine Tat ohne Konsequenzen bleibt. Vielleicht ist keine unmittelbar eintretende Konsequenz ersichtlich, aber auf lange Sicht, bleibt keiner vom Gesetz von Ursache und Wirkung verschont.

Menschen, die sich der schwarzen Künste bedienen, sind meist dumm oder ehrgeizig genug Rücksichtslos ihr Kunst zu praktizieren.
Das sie dabei auch einen erheblichen Schaden bei sich selbst anrichten, ist ihnen meist nicht bewusst oder egal.
Der Umgang mit schwarzer Magie hinterlässt Spuren in Körper, Geist und Seele, ebenso wie die Magie auf eines ihrer Opfer wirkt. Ein solcher Umgang mit diesen destruktiven Kräften geht einher mit dem schrittweisen Zerfall des Körpers durch Auszehrung, Abbau der geistigen Fähigkeiten und Raubbau an der Seele.

Wie bei der Puppenmagie, fungieren Blutopfer oder ähnliches als Tribut an dämonische Mächte, und sind für den Schwarzmagier ebenso bindend.
Da die meisten Schwarzmagier auf Macht über andere aus sind, sollten sie vielleicht mal überdenken, ob sie mit dem Tribut an dunkle Mächte nicht die Kontrolle über sich selbst vielleicht aufgeben.

Wie schützt man sich?

Ignoranz und Verleugnung schützen nicht vor einem Angriff. Weder in der physischen, noch in der metaphysischen Welt!

Genauso könnte man den Baum verleugnen, in den man bei einem Autounfall gefahren ist. Der Unfall, wie der Baum, bleiben bestehen. Selbst wenn man das ignorieren möchte.
Gerade in der heutigen Zeit, wo viele glauben, ein Unglauben schütze sie vor den Gefahren und Auswirkungen verschiedenster Einflüsse ist eine Aufklärung sehr wichtig. In der Medizin ist das genauso wie in der Magie.

Die Aura, unser psychisches Schutzschild, muß gepflegt und gereinigt werden, besonders wenn man magisch arbeitet.
Löcher, also Schwachstellen in der Aura, bieten einem Schwarzmagier der es darauf anlegt, eine gute Möglichkeit mit einem Fluch den körpereigenen Energiehaushalt vollkommen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Manchmal ist zu lesen, dass ein Schwarzmagier komplett auf solche Techniken verzichtet. Das ist für mich nicht nachzuvollziehen, da er sich ja auch anderen gegenüber angreifbar macht.

Bei magischer Arbeit einen Schutzkreis zu ziehen schützt einen vor unliebsamer Aufmerksamkeit anderer Magieanwender und Wesenheiten. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.
Mit einem Schutzkreis kann man auch kurzzeitig die Wirkung schwarzmagischer Zauber unterbrechen.

Generell ist es schwer etwas über Schutzmaßnahmen zu sagen.
Jeder Fluch und Schadenszauber hat ja individuelle Auswirkungen, und deshalb gibt es kein Patentrezept.
Sich Rat und kompetente individuelle Hilfe zu holen, ist der erste Schritt zur Brechung eines Fluches. Ähnlich wie dem Schritt zur Gesundung, zum Arzt zu gehen.

Ein Gedanke zu „Schwarze Magie“

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