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Pflege und Praxis mit ätherischen Ölen

Aromapflege, Aromapraxis, Aroma-therapie

Der Begriff „Aromatherapie“ ist sehr unglücklich gewählt. Denn das Baden in einem mit ätherischen Ölen bedufteten Badezusatz, die Anwendung in der Duftlampe oder auch in einem Massageöl ist keine Aromatherapie im engeren Sinne. Ein besseres Wort dafür wäre Aromawellness, die dazu dient, sich wohl zufühlen, das Immunsystem zu stärken und kleinere Beschwerden zu lindern. Obwohl die Anwendung also eher dem Wellness-Bereich zuzuordnen ist, weiß der geschulte Aromapraktiker (Wortschöpfung von Eliane Zimmermann) das die ätherischen Öle ihre Heilwirkung auch in den Wellness-Anwendungen ebenso entfalten. So gesehen ist also die Wellness-Anwendung eine alltags tauglich gemachte Anwendungsform eines Therapieansatzes, besser gesagt Pflegeansatzes. Davon abgesehen gibt es inzwischen Studien die belegen, dass die Raumbeduftung eine gute Pneumonieprophylaxe darstellt.

Ergänzend, und den Namen nach etwas enger gefasster Begriff, ist die Aromapflege. Die Aromapflege ist der gezielte Einsatz ätherischer Öle und Hydrolate in der klinischen und häuslichen Pflege in Form von Wickeln, Auflagen, Einreibungen, Inhalationen uvm.

Und hier sieht man ebenso den Unterschied der sogn. „französischen Schule“ der Aromatherapie zur „englisch-deutschen Schule“ der Aromapflege. Therapieren im wortwörtlichen Sinn dürfen nur Ärzte (bei uns auch Heilpraktiker), Pflegen ist geschultem Personal vorbehalten, und Wellness ist für den Eigengebrauch gedacht.

Die Aromatherapie ist die Domäne der französischen Ärzte, die darin nicht nur geschult und ausgebildet sind, sie sind mit ihrem medizinischen Hintergrundwissen auch rechtlich entsprechend abgesichert und dürfen Therapievorschläge machen, die für die normalen Aromapraktiker eher undenkbar sind, inkl oraler Einnahme und Dosierungen von 10-30% usw. Aus diesem Sprachgebrauch kommt auch der Begriff Aromatherapie ursprünglich. Während die „englisch-deutsche Schule“ eher aus dem pflegerischen Umfeld von Krankenschwestern entwickelt und angewendet wird, was also Aromapflege oder Aromacare entsprechen würde. (mehr dazu im Blog Beitrag von Eliane Zimmermann und Sabrina Herber)

Aromatherapie ist die gezielte Behandlung mit ätherischen Ölen und Hydrolaten von Krankheiten, Symptomen und Beschwerden, und ist fester Bestandteil der Phytotherapie.
Da ätherische Öle hochkonzentrierte Substanzen sind sollten sie möglichst nicht pur auf die Haut aufgetragen werden und am besten immer mit einem Trägerstoff wie Öl, Sahne, Salz, Zucker, Honig oder ähnliches verdünnt werden.

Hydrolate sind die wässrigen Bestandteile der Pflanzen, deren ätherische Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. so zusagen ein hochkonzentrierter und dennoch sehr sanfter „Tee“ der als Nebenprodukt entsteht.

ergänzender Link zu Hydrolaten (älter): vivere-aromapflege

ergänzender Link (neuer): vivere-aromapflege

Es gibt 4 ätherische Öle die relativ problemlos direkt auf die Haut aufgetragen werden können: Pfefferminz, Lavendel, Immortelle und (wenn sehr frisch) Teebaum. Wobei es da natürlich Ausnahmen (Kinder zum Beispiel) gibt, wie das wohl bei jeder Arznei ist.

Link: Dosierung von ätherischen Ölen

Man kann die ätherischen Öle vielfältig verwenden:

  • Für selbst angerührte Kosmetika, wie Gesichts- und Körpercreme, Badeöl, Fußbad, Haarpflegemittel, usw.
  • Für die Duftlampe oder für den Duftstein
  • Für Raumsprays zur erfrischenden Beduftung oder zur Insektenabwehr
  • Für das ganz persönliche Naturparfüm
  • Ersatz für Weichspüler und mehr
  • als gezielte Anwendung bei diversen Symptomen, nach Rezepten geschulter Aromapraktiker

Ätherische Öle sind hochkomplexe Moleküle in flüssiger Form, die je nach Herkunftspflanze bestimmte Duftstoffe enthalten. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen/fetten Ölen (zum Beispiel Sonnenblumenöl) dadurch, dass sie vollständig verdampfen (ätherisch heißt auf deutsch flüchtig, leicht verdampfend) und auf Papier keinen (oder nur selten) charakteristischen „Fettfleck“ hinterlassen.

Merkmale:

  • Flüchtig, das heißt, fähig zu verdampfen
  • Mit starkem, charakteristischem Geruch
  • Sie sind lipophil (fettliebend)
  • Aus vielen verschiedenen biochemischen Komponenten zusammengesetzt (Monoterpene, Sesquiterpene und Phenole)

Hier ein kleiner Exkurs zum Theme „fette Öle“ und wie diese gewonnen werden: Link vivere-aromapflege

Herstellung ätherischer Öle
Es gibt verschiedene Gewinnungsverfahren wie man Pflanzen ihren Duft entzieht.

Das gebräuchlichste Verfahren ist die Wasserdampfdestillation. Das Pflanzenmaterial wird in einen Alambique geschichtet, verschlossen und mit heißem Wasserdampf aufgeschlossen. Der aufsteigende Dampf löst das ätherische Öl aus der Pflanze. In einem gekühlten Rohr kondensiert das Öl-Wassergemisch und bei der abschließenden Abkühlung trennt sich das Öl vom Wasser, dem sogn. Hydrolat, in einem Behälter, dem sogenannten Florentiner Topf. Das ätherische Öl bleibt auf der Wasseroberfläche liegen und kann abgeschöpft werden. Die Wasserdampf-Destillation ist eine Kunst, da jede Pflanze eine andere Destillationszeit und -temperatur hat, um ein optimales Duftergebnis zu gewährleisten. Ebenso werden manche Öle sofort nach der Ernte noch auf dem Feld mittels transportabler Destillen gewonnen. – Dennoch ist die Destillation kein „schonendes“ Verfahren, wenn man bedenkt das Wasser erst bei 90° und mehr zu Wasserdampf wird, ist der Begriff „schonende Gewinnung“ sehr relativ zu verstehen. 😉

Die Kaltpressung wird nur bei den Zitrusölen angewandt. Die Schalen werden gepresst, hierdurch entsteht eine Emulsion aus Flüssigkeit und ätherischem Öl, das durch anschließende Zentrifugierung abgetrennt wird. Bei den Zitrusölen sollte man auch beachten, dass die Pestizide in der Schale sitzen und sich auch im ätherischen Öl wiederfinden lassen, wer hier eine besonders gute Qualität an ätherischem Öl haben möchte, sollte auf kontrolliert-biologischen bis hin zu Demeter Anbau zurückgreifen.

Harze werden für die Aromatherapie mit Trinkalkohol (Ethanol) ausgezogen (extrahiert) und heißen korrekterweise Resinoide.

Extraktion mittels Lösungsmittel wird vor allem bei sehr teuren Blütenölen praktiziert. Einige Blütenarten, wie Jasmin, Tuberose oder Mimose (wobei eigentlich Akazienblüte gemeint ist, die „normale“ Mimose gibt es nicht als äth. Öl) können auch gar nicht per Wasserdampfdestillation gewonnen werden. In diesem Verfahren kommen Lösungsmittel zum Einsatz, meist Hexan. Die Pflanzen werden in ein chemisches Lösungsmittel gelegt, dass den Pflanzen alle löslichen Aromastoffe, auch Wachse und Farbstoffe entzieht, anschließend wird das Lösungsmittel herausdestilliert. Zurück bleibt eine wachsartige Masse, die mit Alkohol nochmals extrahiert oder destilliert wird und der Alkohol wird danach abgedampft. Solche ätherischen Öle nennt man auch Absolue (engl. Absolute). Sie sollten aber rückstandskontrolliert werden, um zu gewährleisten, dass sich kein Lösungsmittel mehr im ätherischen Öl befindet.

Wie bei der Kaltpressung der Zitrusöle, als auch bei der Extraktion mit Lösungsmitteln und bei der normalen Wasserdampfdestillation zeigt sich die Wichtigkeit der Rückstandskontrolle und des Bio-Anbaus.

Besonderes Verfahren: Co2-Extraktion

Eine Besonderheit ist noch die Co2-Destillation. Die Co2 Extraktion ist ebenfalls ein Extraktionsöl, aber mit Quellkohlensäure ausgezogen. Die Co2 Extrakte sind meistens dem Originalduft am ähnlichsten, vielleicht manchmal nicht so stark im Duftvolumen, wie destillierte oder Absolue Öle.

Die Enfleurage ist ein Verfahren, das heute kaum mehr praktiziert wird, da kaum jemand den Preis für ein solches ätherisches Öl bezahlen kann. So lag der Preis für 1 ml Jasminöl, das per Enfleurage hergestellt wurde, vor einigen Jahren bei ca. 100 EUR, heute wäre es wohl noch um einiges teurer.


Eigenschaften

Allgemein
Ätherische Öle sind die Duftstoffe der Pflanzen. Ihre Aufgabe ist es, die Insekten zur Bestäubung anzulocken, Schädlinge fernzuhalten, gegen Krankheiten zu schützen, die z. B. durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden. Es sind die pflanzlichen Verführungs-, Verteidigungs- und Selbstheilungsstoffe.

Ätherische Öle werden in den Öldrüsen gebildet und im Pflanzengewebe abgespeichert. Sie befinden sich in den Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Dabei ist auch zu beachten, dass manche ätherischen Öle einer Pflanze aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen wird, z. B. Zimtrinden- und Zimtblattöl, die sich auch komplett in ihrer biochemischen Zusammensetzung unterscheiden.

Sie sind gut fettlöslich (lipophil), das bedeutet, dass sie sich in Fetten und Pflanzenölen sehr gut lösen. In Wasser sind sie nicht löslich, hier schwimmen sie nur als einzelne Tropfen auf der Wasseroberfläche. Für eine Emulsion in Wasser benötigt man einen Emulgator (Milch, Sahne, Honig, Zucker, Salz, Solubol, etc.).

Durch ihre kleine Molekularstruktur gelangen ätherische Öle über Haut und Schleimhaut in den Blutkreislauf und das Gewebe – durchschnittlich in circa 30 Minuten, lösen parallel aber auch eine nervlichen Impuls aus. Auf diesem Weg beeinflussen sie den gesamten Organismus. Über das Einatmen gelangen sie über Schleimhäute und Lunge ebenso in den Blutkreislauf. Bei der innerlichen Einnahme wird ein Teil der Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, größtenteils gelangen sie über die Mundschleimhäute in den Blutkreislauf. Von der inneren Einnahme ist bei Laien DRINGEND abzuraten!

Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt der Uni-Bochum zeigte in seiner Forschung, dass JEDE Zelle unseres Körpers über Riech-Rezeptoren verfügt, und damit empfänglich für dazu passende Duftmoleküle (Schlüssel-Schloß-Prinzip) ist. – Um eine Wirkung zu erzielen, müssen Düfte also nicht zwangsläufig eingeatmet werden, sondern können über das Auftragen auf der Haut ebenso eine Wirkung entfalten.

Seelisch-emotionale Wirkung
Durch die Nase gelangen die Duftinformationen (nicht die ätherischen Öle selbst) ins Gehirn und nehmen Einfluss auf die Gefühle, das vegetative Nervensystem, die Hormonproduktion und das Immunsystem. Was im Gehirn an elektrischen Impulsen der Duftinformation ankommt, bewirkt eine sofortige Ausschüttung von Botenstoffen (Neurotransmittern), die sofort auf unsere Stimmung wirken. (extra Beitrag über seelische Wirkung von ätherischen Ölen)


Umgang mit ätherischen Ölen
Ätherische Öle bedürfen eines bewussten Umgangs und Kenntnis der Biochemie. Denn die meisten ätherischen Öle sind haut- und schleimhautreizend und sollten nie pur oder unverdünnt angewendet werden. Für die Anwendung auf der Haut sollten sie immer in ein Pflanzenöl, wie z. B. Mandel- oder Jojobaöl oder in ein Pflegeprodukt, wie z. B. ein Ölbad oder Bodylotion gegeben werden. Bei empfindlicher Haut immer eine Kontaktprobe in der Ellenbeuge vornehmen. Allergiker sollten wissen, dass sie bei Reaktionen auf eine bestimmte Pflanze auch auf das entsprechende ätherische Öl reagieren. Ebenso lösen ätherische Öle Weichmacher aus Plastik, und sollten daher nicht in diesen Aufbewahrt werden. Selbst angerührte Kosmetik mit ätherischen Ölen ist sicherer in Glastiegeln, als in Plastiktiegeln. Und umweltfreundlicher.



Verwendung
Ätherische Öle werden meist als Duftstoff benutzt, aber sie werden auch in der Kosmetikindustrie und in der ärztlichen Therapie eingesetzt, haben aber auch Bedeutung als geschmacksverbessernde Inhaltsstoffe in Gewürzen.

Es gibt einige nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel auf pflanzlicher Basis, welche ihre Hauptwirkung durch das ätherische Öl erhalten. So gibt es beispielsweise Kapseln mit ätherischen Ölen, die eine hervorragende schleimlösende Wirkung bei Katarrhen der oberen Atemwege, Bronchitis etc. haben (Eukalyptus, Menthol…), sowie Salben zum Einreiben oder Inhalieren. Ätherische Öle haben neben dieser noch viele andere Wirkungen, wie zum Beispiel gegen Blähungen und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich (hier sehr beliebt Tees mit Fenchel-Kümmel-Anis, besonders in der Kinderheilkunde), bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Salbei, Kamille!). Die Natur bietet uns also mit ätherischen Ölen nicht nur wundervolle Duftstoffe, sondern auch hervorragende Heilmethoden.

Link: exzellentes Online-Lexikon der ätherischen Öle

Dosierung von ätherischen Ölen



Hydrolate
Generell lässt sich sagen, dass die sog. Hydrolate „Wässer“ (z.B. Rosenwasser oder Orangenblütenwasser) – es handelt sich um Nebenprodukte der Destillation – besser verträglich (vor allem bei einer Direktanwendung am Körper) und auch billiger sind als die ätherischen Öle. Hydrolate sind eine sinnvolle Ergänzung zu den ätherischen Ölen. Sie werden unter anderem als Zusatz im kosmetischen Bereich zur Gesichts- und Haarpflege, zur Verneblung in der Duftlampe und zum aromatisieren in der Küche verwendet (z. B. Rosenwasser). In ihrer Wirkung entsprechen sie nicht dem vollen Spektrum der ätherischen Öle, da sie neben anderen Destillationsprodukten max. 1 % des ätherischen Öles enthalten. So finden sich etwa im Lavendelhydrolat nur Spuren von Linalylacetat (im Lavendelöl einer der Hauptinhaltsstoffe mit ca. 37 %). Auch der zugesetzte Alkohol (um die Verkeimung des Produkts zu verhindern und die Haltbarkeit zu erhöhen) führt unter Umständen bei Menschen mit empfindlicher Haut zu Austrocknung und Irritationen. Hydrolate in ihrer biochemischen Zusammensetzung bleiben nicht über einen längeren Zeitraum stabil, was zur Entstehung von Abbauprodukten führt. Die Haltbarkeit von Hydrolaten liegt bei 1 – 2 Jahren, nach Anbruch der Flasche sollten sie, wegen der einsetzenden Oxidation und Verkeimung, innerhalb von 3 – 6 Monaten verbraucht werden.

Link: Kategorie-Suche auf Aromapraxis zu Hydrolaten, tolle Steckbriefe zu einzelnen Hydrolaten zu finden

ergänzender Link zu Hydrolaten (älter): vivere-aromapflege

ergänzender Link (neuer): vivere-aromapflege

Link: Basics ätherische Öle Teil1

Link: Basics ätherische Öle Teil2

Link: weiterführende Informationen auf puramaryam

Link: weiterführende Informationen ätherische Öle.net

Link: Hersteller Primavera

Link: Hersteller Oshadhi

Link: Hersteller Wadi

Link: Hersteller Neumond

Link: Hersteller Taoasis

Link: Aromapraxis.de – Webpräsenz von Eliane Zimmermann

Link: ergänzende Hersteller-Liste von Fr. Zimmermann

Link: Aromapflege München

Link: aromapflege-forum-deutschland

Link: Aromapflege.com

Link: Naturkosmetik-Werkstatt

Link: Vivere Shop, Aromatherapie und mehr

Link: Info Heilpflanzen-Welt

Link: Hersteller Maienfelser Naturkosmetik Manufaktur

Youtube-Vortrag: Heilen mit Düften von Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt

Youtube-Webinar-Aufzeichnung: Die Welt der Aromapflege und Aromatherapie – Welche Vorteile bringt dir eine Weiterbildung

weiterführende Literatur:

In dem wahnsinnig umfangreichen Feld der Aromatherapie sind folgende Bücher ausgewählte Wissensschätze. Die Reihenfolge hat nichts mit Priorisierung zu tun!

Die erste Liste umfasst eher die „Einsteiger-Literatur“:

Hier folgt die Liste die eher in die Fachbuch-Richtung geht und sich auch eher an die Fortgeschrittenen und Experten wendet:

Folgende Liste umfasst die Hydrolate, die bei der Wasserdampfdestillation entstehen:

und abschließend die Buchempfehlungen für die „fetten Öle“:

Aromapflege bei Tumor-Erkrankungen

Vielleicht fragt sich der eine oder andere nun, wieso ich keinen „naturheilkundlich“ behandeln Beitrag schreibe. Ich finde, im Zusammenhang mit Tumor-Erkrankungen ist das ein heißes Eisen. Ich bin zwar nach wie vor von der Komplementärmedizin überzeugt, finde aber das diese immer in Absprachen mit dem zuständigen Onkologen, Strahlentherapeuten und Arzt geschehen und gestartet werden sollte.

Gerade neulich hatte ich auf Station den Fall einer Mutter die ihre damals 16jährige Tochter über ein Jahr lang nur mit Globuli’s behandelte und dem Tumor im Knie beim wachsen zu sah. Aus meiner Sicht völlig unverantwortlich – und im Endeffekt das frühzeitige Todesurteil der Tochter unterschreibend.

Natürlich müssen wir alle sterben, aber das wie und wann macht definitiv einen Unterschied, bei dem man sich fragen sollte, ob die Ablehnung einer Strahlentherapie und/oder Chemotherapie wirklich zielführend ist. Die junge Dame hat schon Metastasen in der Lunge, die Mutter – erinnernd an das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom trifft alle Entscheidungen für die angeblich entmündigte Tochter – verweigert eine schulmedizinische Therapie, sogar die Schmerztherapie wurde boykottiert. Im Nachhinein fanden wir in der Nachttischschublade alle Pregabalin-Kapseln, die der Tochter vorenthalten wurden, nach ihrer Amputation bis zum Oberschenkel.

Jeder Patient sollte die freie Entscheidung haben, sich seine Therapie aussuchen zu können, aber bitte auf Basis von klaren Fakten und entsprechender Aufklärung komplementär- wie schulmedizinisch.

Das erinnerte mich ungut an Mutter Theresa, nach deren Tod man Lagerhallen voll Schmerz- und Chemomedikamente in den Hospizen fand, die ihren Patienten vorenthalten wurden. Der Schmerz solle sie näher zu Gott bringen. Hoffentlich schmort sie in allen 9 Höllenfeuern.

Ein anderes Beispiel, dass Eliane Zimmermann in ihrem Podcast erzählte, war wiederum ein Radio(onko)loge, der ihre „Strahlenschutz“-Mischung nicht nur zu wörtlich nahm, sondern regelrecht eine Schimpftirade los lies. Ohne sich im klaren zu sein, dass er Erdölprodukte mit guten natürlichen Pflanzenölen und deren Eigenschaften verwechselte. – So gesehen darf man sich sehr wohl wehren und durchsetzen und auch anderweitig beraten lassen, solange dies in einem verantwortungsvollen, ethischen Rahmen geschieht.

So multifaktoriell die Entstehungen von Tumoren sind, so sind auch die Begleiterscheinungen, die sich mit der Aromapflege aber in vielen Bereichen deutlich abmildern lassen.

Hier mal ein kleiner Überblick der gängigsten Beschwerden die bei und durch eine Krebserkrankung zu erwarten sind, und welche ebenso auch von den Medikamenten mit verursacht werden:

  • Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gewichtsverlust und Mangelernährung
  • Infektionen, sowohl bakteriell, viral als auch mykotisch
  • (Reiz-)Husten, Bronchitis, Verschleimung
  • Fatigue
  • Haut- und Schleimhautveränderungen, inkl. Wundheilungsstörungen (z.B. Strahlenschäden, chemoinduzierte, …)
  • Diarrhoe und Obstipation
  • Angst, Depression
  • Hormonmangelsymptome

Viele dieser Beschwerden kann man mit Aromapflege behandeln, ergänzt mit orthomolekularer Medzin und weiteren komplementärmedizinischen Disziplinen wie Akupressur/-punktur, Einreibungen, Kompressen und Wickeln, Waschungen, Pflanzenheilkunde, uvm.

Etwas kritisch möchte ich mich noch der „Rizol“-Therapie gegenüber äußern. Ich musste erstmal nachschlagen, was man darunter überhaupt versteht, denn in meiner Fortbildung wurde auf einmal, wie selbstverständlich von „Rizol Neu Öl“ gesprochen. (mehr zu Rizol-Therapie habe ich unter den folgenden Links gefunden: heilpraxisnet.de, naturheilt.com und naturundheilen.de)

Mundpflege mit Rizol Neu Öl

Wirkmechanismus (nach Dr. Steidl):

Das Öl enthält als Hauptwirkungskomponente Aktiv-Sauerstoff, der in Rizinus und Olivenöl gelöst ist. Der normale Luftsauerstoff, der eingeatmet wird, ist zu schwach, um krankmachende Keime (Pilze, Bakterien, Parasiten) unschädlich zu machen. Das schafft nur der Aktiv-Sauerstoff, der speziell mit Ozon hergestellt wird. Luftsauerstoff wird in einem elektrischen Gerät (Ozongenerator) in Ozon verwandelt, dieses geht in einer speziellen Apparatur mit ungesättigten Pflanzenölen (Rizinus- und Olivenöl) eine chemische Reaktion ein. Das Produkt aus dieser Reaktion ist ein sog. Ozonid, sprich Aktiv-Sauerstoff, wie er im Rizol-Grundstoff (Rizol Alt) enthalten ist.

Viele krankmachenden Keimarten sind Anaerobier, die keinen Sauerstoff vertragen und daher breitbandig mit Aktiv-Sauerstoff angegriffen und eliminiert werden können. Die zugesetzten ätherischen Öle von Wermut, Nelken usw. sind ebenfalls antibiotisch auf pflanzlicher Art und verstärken die Wirkung der Rezepturen

Quelle: https://cne.thieme.de/openolat2/auth/RepositoryEntry/311328960

Das hört sich im ersten Moment logisch an, logisch und nachvollziehbar – zumindest bis man das Thema mit ungesättigten Fettsäuren und ätherischen Ölen im Bezug auf Oxidation durchdenkt. Ich möchte nun nicht generell sagen, dass die Rizol-Therapie nichts taugt, aber bei Tumor-Patienten sollte man auf solche Empfehlungen verzichten. Geht man davon aus, dass Chemotherapeutika ebenso massive freie Radikale nutzen/hinterlassen, ist eine aktive Zuführung von Ozon in diesem Sinne kontraproduktiv, ja ich möchte sogar sagen kontraindiziert.

Ungesättigte Fettsäuren haben gerade die geniale Eigenschaft, freie Radikale zu binden, und damit für uns unschädlich zu machen. Ätherische Öle reagieren allerdings weniger „sinnvoll“ mit dem aktivem Sauerstoff/Ozon aka freie Radikale. Man spricht dabei von OXIDation, die zusätzliche Bindung an Sauerstoff verändert ätherische Öle in Zusammensetzung, Wirkung, Viskosität und Geruch. Das ist NICHT im Sinne der Aromapflege. Im ungünstigen Idealfall heben sich das Ozon und die (äth. wie ungesättigte fette) Öle gegenseitig in der Wirkung auf. Damit hat der Patient allerdings nichts gewonnen. – Auch die genannten ätherischen Öle „Nelke und Wermut“ sind alles andere als unproblematisch. Witzigerweise werden in dem genannten Artikel dann aber „Minzöl, Pfefferminzöl und Geraniumöl“ in der Rezeptur genannt. – Erschließt sich mir hier nicht ganz was die dann mit Minzöl meinen, wenn Pfefferminzöl extra aufgelistet ist. Spearmint, Nanaminze, Katzenminze?! Das hochpreisige und kaum erhältliche Geranium-Öl wird vermutlich eher Rosengeranie sein.

Bei gesunden Menschen, mit gesunder Haut, kann man über diese Ozon-Therapie nachdenken – allerdings erschließt sich mir der Nutzen nicht wirklich, vor allem wenn man die keimtötende Wirkung der ätherischen Öle schon zur Verfügung hat, die im Großen und Ganzen keinen Unterschied zwischen Aerobiern und Anaerobiern macht. – Damit ist aus meiner Sicht der Nutzen dieser Ozon-Behandlung obsolet.

ganz besondere Empfehlung: Onko-Ratgeber von Eliane Zimmermann und Sabrina Herber

ergänzende Buchempfehlung: Aromapflege für Sie – mit ätherischen Ölen begleiten, trösten und stärken (nicht mit dem Basics-Buch Aromatherapie für Sie verwechseln!)

ergänzender Link: vivere-aromapflege.de Aromatherapie als komplementäres Angebot bei Krebserkrankungen

ergänzender Link: vivere-aromapflege.de Komplementäre Begleitung mit Aromatherapie bei Krebserkrankungen

ergänzender Link: vivere-aromapflege.de Umfangreicher Sammelartikel zum Thema

ergänzender Link: naturheilmagazin.de

ergänzender Link: biologische Krebsabwehr e.V.

Buchempfehlung: Aromapraxis für Pflege- und Heilberufe

Dies ist keine Neuauflage von „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“!
Die Autorinnen haben es wieder geschafft, in ihrer einfühlsamen und professionellen Art und Weise die ätherischen Öle in einem Buch zu bündeln, so wie nur sie es können. Dem Thema gerecht zu werden, die vielen Begleitfaktoren wie Rechtliches, Anwendungshinweise, Biochemie und das Notwendige das man einfach immer wieder erwähnen sollte auf so anschauliche und unverkrampfte weise darzulegen, macht es dem Leser zu einem Fest für die Sinne, auch wenn sich das Buch klar an Fortgeschrittene und Profis richtet.
Wenn ich so in meine Kästen schaue, dann habe ich die äth. Öle die die Autorinnen als Grundausstattung nahmen, weit überschritten, und dennoch finde ich es unglaublich bereichernd was zu den Ölen in den Monographien gesagt wurde, denn man lernt nie aus, und Wiederholung festigt das Wissen.
Die Rezepturen sind wirklich praktisch und fast minimalistisch, und damit für den aroma-pflegealltag bestens geeignet. Kleine Mengen werden einfach schneller aufgebraucht und oxidieren damit weniger. Anwenderfreundlich, nachhaltig und sogar wirtschaftlich! Was wünscht sich eine Pflegeeinrichtung mehr?
Und als das nicht schon wunderbar genug ist, begeistert der Anhang ebenso und macht Lust auf mehr – und die anderen Werke der Autorinnen bedienen dieses mehr sehr gut. Sowohl was die Beginner-Literatur angeht, als auch bei den spezielleren Themen.
Dieses Buch schafft es zu recht in den Olymp der Bücher über ätherische Öle!
Mögen noch viele Bücher von euch geschrieben werden!

Link: Aromapraxis für Pflege- und Heilberufe

Aromatherapie und Studien(-lage)

Längst haben wir die Zeit hinter uns gelassen als ätherische Öle noch als „nette Duftwässerchen“ oder gar esoterischer Humbug abgetan wurden.

Doch jüngst wird dieses Wasser wieder getrübt: Im Zuge der „Aufklärung“ behaupteten die „Quarks Science Cops“ es gäbe keine Studien zu ätherischen Ölen – und enttarnen sich als teilweise (!) schlecht recherchiert. -> Link: Science Cops meets Aromatherapie

Ich musste mir erstmal den Podcast der “Quarks Science Cops” erstmal selbst zu Gemüte führen. Mich hat ein Wechselbad der Gefühle erwischt.
Ich finde es grandios das diese Podcaster Young Living und DoTerra in gewisser Weise demaskieren, aber mir viel zu undifferenziert an die ganze Thematik herangehen. Allein beim Thema Studien hab ich innerlich gerufen, ob sie mal nach Prof. Dr. Hatt gegoogelt haben, oder Prof. Dr. Wabner, oder Prof. Dr. Bettina Pause, u. v. a. oder ob die nach zwei Treffern einfach keinen Bock mehr hatten nach Studien und Forschung zu suchen. Ich hätte mir so gewünscht, sie hätten den Artikel von Eliane Zimmermann zum Thema multiresistente Keime gelesen, verfolgt, Studien herausgezogen, usw. Sie verweisen am Ende des Podcasts ja auf ihre Produzentin die quasi für sie recherchiert hat, da müsste man schon mal sagen, dass sie sich das bissel zu einfach gemacht hat, oder ob die Herren selbst nicht mal Hand angelegt haben, oder hätten können.
Mit ihren Youtube-Quellen haben sie ahnen lassen, wie geschickt DoTerra es vermeidet in der Öffentlichkeit Heilversprechen mit absurden Einnahmeverodnungen zu tätigen, hätten aber ruhig den klaren Schluss ziehen können, woher die Wellness-Berater ihr “Wissen” denn haben, wenn nicht von einem DoTerra-Abend!? Einige der „Repräsentanten“ behaupten, dass die entsprechenden Firmen intern sogar gegen derartige Praktiken „aufklären“, stellen aber dann Oregano-Öl-Kapseln in absurder Stärke bereit und preisen diese als „Detox“ an. Das widerspricht sich in meinen Augen aufs deutlichste.

Allein schon wie ich im Bereich der Psychosomatik-Behandlung in der Psychiatrie weiß, werden dort seit Jahren ätherische Öle erfolgreich eingesetzt … das einfach so auf Hausfrauenniveau herunterzubrechen fand ich schon bissel fader Beigeschmack, auch wenn sie mit erstaunter Mine da sagten, dass ätherische Öle sehr wohl unsere Stimmung beeinflussen. – Da werden sie dem komplexen Thema einfach nicht gerecht.
Wobei sie ja sehr wohl betonten das unser Körper in seinen Wirkmechanismen so komplex sei – ach dann doch!? 😀 Ganz im Gegensatz zum reißerischen Anfangstitel „Wer mit ätherischen Ölen arbeitet, stinkt nach Unwissenschaftlichkeit“ – sorry, aber da hört jemand den eigenen Knall nicht mehr.

Sollen wir nun doch dankbar sein, dass das grössere Übel thematisiert wurde, auch wenn in vielen Bereichen verallgemeinert und über einen Kamm geschoren wurde? – Ich hab ja fast innerlich geschrien als sie das mit der Gynäkomastie ausgegraben haben, gerade DIE Studie die so massiv schlecht erstellt wurde. Ein Knüller! Aber wahrscheinlich haben sie ihren eigenen Weihrauchkessel da schon zu sehr um sich geschwenkt, als welch tolle Hechte sie hier kantsche Aufklärungsarbeit leisten.
Eliane Zimmermann und Sabrina Herber haben darauf in ihrem Podcast reagiert: vivere-aromapflege.de

Ganze Scharen von Forschern sind mittlerweile damit beschäftigt diesen hochkonzentrierten Vielstoffgemischen immer neue Geheimnisse zu entlocken. (Leider) weniger aus dem Bereich der Pharma, mehr im Bereich der Riech- und Duftforschung. Geheimnisse wie zum Beispiel, dass man die Düfte nicht riechen muss, um eine physiologische Wirkung zu erzeugen.

Geheimnisse, die für uns in der Aromapflege aber oft gar keine großartigen Neuheiten darstellen, sondern aufgrund unseres Erfahrungsschatzes längst Einzug in den Pflegealltag gefunden haben.

In diesem Gesamtzusammenhang möchte ich ein wenig beleuchten, wieso es schwierig mit ätherischen Ölen ist, doppelblind Studien durchzuführen, und wieso es meist Studien zu fast immer den gleichen Ölen gibt, und wieso es nicht „Studien wie Sand am Meer“ gibt.

Ich fange mal mit dem letzten Punkt an: Um Studien durchzuführen benötigt man nicht nur Personen die bereit sind bei der Studie mitzumachen, sondern Labor, Laborequipment, Laborant*innen, Datensammler*innen, Datenauswerter*innen, usw. Es geht kurz gesagt um Geld, Geld für die Studie zu beantragen und für die entsprechenden Verfahren, Geld für die Studie an sich, und natürlich auch für die Probanden als Anreiz bei der Studie mitzumachen. Hat eine beispielsweise Pharmafirma ein Medikament im Auge, dass sich in absehbarer Zeit für die aufgewendeten Forschungsgelder rechnet, so ist es da ein leichtes Gelder bereitzustellen – denn diese fließen nach der Patentierung und Zulassung wieder in die Kasse zurück. Mit ätherischen Ölen sieht es da viel schwieriger aus.

Ätherische Öle sind Vielstoffgemische, die auch nach Witterungsbedingungen von Jahr zu Jahr schwanken. Man kann also nicht sich auf einen oder zwei Stoffe konzentrieren und diese als Massenproduktion in der Fabrik verwerten bzw. herstellen. Das macht die ätherischen Öle, obgleich ihr Wirkpotential so immens ist, so unattraktiv für die Pharma-Industrie.

Desweiteren dürfen an Kindern und Erkrankten keine Studien durchgeführt werden. Will man also gerade in der Kinderheilkunde und z. B. in der Onkologie Studien mit ätherischen Ölen durchführen, steht man vor gewaltigen Hürden. Die erstmal genommen werden wollen, was auch wieder Zeit und vor allem Geld kostet.

Soviel erstmal zur Beleuchtung der Quantität bezüglich Studien zu ätherischen Ölen.

Die Studien die es gibt, sind meist zu Lavendel, Teebaum, Rosmarin, Thymian und Manuka. Vereinzelt noch andere.

Diese Ergebnisse werden gern reproduziert, vertieft, aber meist wiederholt. Das Ergebnis ist bei der Studienlage einfach einfacher vorherzusehen, und damit auch für eine Studien rentabler.

Doppelblind-Studien, wie man sie am liebsten für evidenzbasierte Wissenschaft hätte, sind bei einem so massiv olfaktorischem Faktor wie dem Riechen sehr schwierig durchzuführen – nimmt man diese Schwierigkeit alle zusammen wird deutlich wieso die Studienlage so ist, wie sie ist.

Doch dann zu sagen, es gäbe keine Studien ist dann doch ein bisschen zu simpel. Folgende Links bieten dem Interessierten einen guten Überblick:

Studien belegen: Ätherische Öle wirken gegen Krankenhauskeime

https://aromapraxis.de/2010/06/28/analysen-zu-atherischen-olen/

https://aromapraxis.de/2020/05/18/grundlagen-studie-zum-wirkungsmechanismus-von-atherischen-olen/

aromapraxis.de – Studien

Wieso gibt es Kategorien, Unterteilungen, Allegorien, Querverweise und Entsprechungen?

Die Frage, die ich hier quasi rhetorisch stelle, ist allgemein gemeint, kann aber ebenso auf Heilsysteme, esoterische und spirituelle Praktiken bis hin zu religiösen System gezogen werden.

Der Mensch, als kleiner Kosmos in einem größeren Kosmos, sucht diese Zusammenhänge um den eigenen Platz in der Welt – im Kosmos – zu finden. Hinter den großen Mechaniken der Planetenbewegungen, bis hin zu den Faktoren wieso Pflanzen dort wachsen, wo sie wachsen (vielleicht sogar „hinab“ bis auf Quantenebene), lässt sich nicht nur ein gewisser Plan erspüren, eine Mechanik entdecken, eine Methodik die über das zu-fällig erscheinende hinausgeht. Wobei der Zufall wohl als ausgleichendes Element durchaus eine Rolle spielt. – Im Sinne von Zufall-Schicksal in einer Art Yin-Yang-Dynamik.

Spürt man diesen Mechaniken nach, so stellt man immer mehr fest, dass wir in einem Netz eingebunden sind, dass Alles mit Allem verbindet. Und zwar wortwörtlich, wie metaphorisch. Diese Berührungspunkte, durch die wir mit dem Netz verbunden sind, kann man als Knotenpunkte sehen.

Knoten die geheim/versteckt die Fäden der Welt zusammenhalten. Diese Knoten und Fäden sind in Farben, Art und Weise zu erkennen und zu unterscheiden.

Sie sind Kette und Schuss, um bei der Allegorie des Webens zu bleiben, die die Welt (im Sinne von Kosmos) im innersten zusammenhalten – ganz im faustischen Verständnis.

Wir ordnen sie Farben, Mustern, Qualitäten und Archetypen zu, um für uns es leichter zu machen sie zu unterscheiden. Indem wir das Muster auftrennen, es untersuchen, erlangen wir eine Ahnung des Ganzen. Obwohl diese Muster ebenso aus diversen Fäden bestehen, geben ihre Zusammensetzung, und ihre Kombination uns die Gelegenheit Rückschlüsse auf z. B. tiefenpsychologischer Ebene zu treffen.

Durch die Verbundenheit mit allem was ist, erklären sich die universellen Bedeutungen die grundlegend für derlei Interpretationen sind. Die Unterschiede erklären sich meist aus interkulturellen Zusammenhängen, die diese jeweiligen Grundinterpretationen aufgreifen, aber in ihrer Art und Weise einfärben, und zu einer speziellen Deutung verweben.

Zerlegen wir (Be-)Deutungen in ihre elementaren Informationen, so gelangen wir meist immer mehr auf einen gemeinsamen Nenner. Erst in den größer werdenden Verbindungen, durch verschiedene Einflüsse, färben sich diese unterschiedlich ein.

Ist deshalb eine Deutung mehr „wert“ als eine andere, oder „richtiger“? – Nein. Sie erlangt quasi eine andere Qualität, steht aber eigentlich gleichwertig den anderen Deutungen zur Seite oder gegenüber. Es ist eine Frage des Respekts, diese auch scheinbar gegensätzlichen Deutungen dann auch so stehen lassen zu können, und nicht abwertend die eigenen Wertvorstellungen zu erhöhen.

Wenn wir beispielsweise die Astrologie betrachten, die zwar eine gewisse Art der Himmelsmechanik betrachtet, diese aber in Archetypen umlenkt, mit Eigenschaften, Farben, Qualitäten und charakterlichen Allegorien verbindet, so zeigt diese quasi wie in einem Spiegel, wie unser innerster Grundaufbau bei der Geburt in den Himmel gespiegelt wurde. Durch diese Rückspiegelung macht sie es uns möglich, Muster die uns angelegt und/oder verankert sind betrachten, analysieren und evtl. sogar verändern zu können. Eine Möglichkeit, die man nutzen kann, aber nicht muss.

Das Tarot arbeitet auf eine ganz ähnliche Weise. Die Karten und ihre Bilder, spiegeln Muster und Rhythmen des Lebens wieder – Geburt, Aufwachsen, Erwachsen sein, Altern, Sterben. Mit dem Aspekt der Reinkarnation schließt sich dieser Kreis. Oder besser gesagt die Spirale, mit dem Potential sich „nach oben“ zu entwickeln, natürlich auch vor der „Entkörperung“.

Heilsysteme wie die Homöopathie, die anthroposophische Medizin, die Spagyrik, u. a. betrachten die Signatur der Pflanzen, ihre zugrunde liegenden Muster, und übertragen diese auf den Menschen und seine Befindlichkeiten, und geben dadurch eine Möglichkeit die eigene Rhythmik wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Schließlich sehen wir an Krankheit, explizit an dem Beispiel von „Krebs“, wie sich Zellen verhalten wenn sie nicht mehr im eigentlichen Rhythmus sich befinden. Und diese Rhythmik, im großen Kosmos wie in uns selbst, ist der Dreh- und Angelpunkt der uns auch rückwirkend mit Allem wieder verbindet. Dem All-Eins-Sein.

Eine Rhythmisierung, wie sie die spirituelle Lebensberatung, ebenso wie die meisten komplementären Heilsysteme anregen, ist eine Chance in diese Rhytmik – in den Rhythmus der Welt wieder zurück zu finden.

Die Kategorien, Querverweise, Signaturen, Farben, Muster, Bilder, Entsprechungen, Qualitäten, usw. sind eine art universeller Schlüssel für die verschiedensten Daseins-Schlösser (-formen) unseres Seins.

Das zeigt sich unter anderem darin, wie Pflanzenstoffe in unserem Körper überhaupt wirken – in dem sie an bestimmte Rezeptoren andocken, die von vorne herein angelegt waren. Sei es Morphin, Cannabis oder ätherische Öle (siehe Morphinrezeptoren z. B. durch körpereigenes Endorphin; Cannabinoid-Rezeptoren an den Nervenenden; Duftrezeptoren an jeder Zelle laut Prof. Dr. Hanns Hatt), oder zumindest durch die Jahrtausende des „ausgesetzt sein“ gebildet haben. Dabei ist weder für die Schattenarbeit, noch für die spirituelle Lebensberatung im allgemeinen wichtig, was zu erst da war. Gewisse Gegebenheiten, werden als gegeben hingenommen, und es wird mit den Mustern gearbeitet, die in Jahrhunderten ihre Relevanz bewiesen haben, auch wenn sich manchmal die Form der Muster durch die Zeitenwenden geändert hat.

Und das ist im Kern der Sache, wieso man mit solchen Mutern arbeitet, damit wir uns weiter entwickeln können. Und vielleicht ist das der Grund, wieso es diese Muster überhaupt gibt. 😉